Wie ein verwunschenes Märchen­schloss empfängt Schloss Bürresheim seine Besucherinnen und Besucher. Mit seinen spitzen Dächern, verspielten Erkern und buntem Fachwerk scheint es, als stünde die Zeit still. Kein Wunder, denn die Anlage wurde nie zerstört und war sogar noch bis 1938 bewohnt.

Der Name Bürresheim leitet sich von der gleichnamigen Familie ab, der im 14. Jahrhundert der Vorgängerbau der heutigen Anlage gehörte. Nach ihrem Ausscheiden teilten sich gleich mehrere Adelsfamilien sowie die Kölner und Trierer Erzbischöfe die Burg. 1473 erwarb Gerlach von Breitbach die Ostburg. Über ein Jahrhun­dert später wurde die Familie Breitbach Alleinbesitzer der gesamten Burganlage. Ihr verdankt sie ihr heutiges Aussehen.

Von der Ursprungsanlage aus dem 12. Jahrhundert ist heute nur der Bergfried erhalten, der im 15. Jahrhundert um ein Wohngeschoss erhöht wurde. Er bildet die Grenze zwischen der Kölner Burg im Westen und der Trierer Burg im Osten.

Die Kölner Burg wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert errichtet und existiert heute noch als eindrucksvolle Ruine.

Im Osten ist die Trierer Burg als Schlossbau erhalten, deren Gebäude sich um einen Burghof gruppieren. Diese Bauten stammen aus fünf Jahrhunderten. Der älteste erhaltene Bau ist das 1380 errichtete Vogthaus. Der aus einem Nord- und Ostflügel bestehende spätgotische Palas wurde nach 1473 erbaut. Im 17. Jahrhundert wurde das Amtshaus zusammen mit dem Kanonenweg errichtet, der tunnelartig unter dem gesamten Südflügel der Burgan­lage verläuft. Die Lücke zwischen Palas und Bergfried wurde durch den Kapellenbau in den Jahren 1698 bis 1700 geschlossen.

Die Innenräume des Schlosses bieten bei der Besichtigung nicht nur exquisite Beispiele adliger Wohnkultur über mehrere Jahrhunderte, sondern sie bergen auch zahlreiche interessante Details. So ist eine Ledertapete von 1730 zu bewundern oder die spätmittelalterlichen Glasscheiben mit den Wappen von Johann von Breitbach und Loretta von Schöneck. Der Garten auf der Südseite des Schlosses wurde schon auf zahlreichen Gemälden abgebildet und ist unbedingt sehenswert.