Der Lenus-Mars-Tempel
Die Überreste des römischen Lenus-Mars-Tempels befinden sich am westlichen Moselufer, etwa in Fortsetzung der Römerbrücke. Die gallo-römische Tempelanlage befand sich schon zu römischen Zeiten gegenüber dem römischen Stadtzentrum. Sie war dem gleichnamigen Gott, der zugleich Hauptgott der Treverer war, geweiht. Im 1. Jh. n. Chr. wurde unterhalb einer Quelle ein großer, von einer trapezförmigen Mauer umgebener heiliger Bezirk mit zwei kleinen Kultbauten angelegt. Wohn- und Badetrakte südlich des Bezirkes deuten darauf hin, dass man bei der Quelle Heilung suchte – der treverische Mars hatte kaum kriegerische Funktionen, sondern wurde vielmehr als Heilgott verehrt. Im 2. Jh. n. Chr. errichtete man im Nordosten des älteren Heiligtums eine von Mauern umschlossene monumentale Treppenanlage mit Säulenhallen und Freitreppen. Bei Mauerzügen nordöstlich des Tempelbezirks handelt es sich wohl um die Bühnenfront eines Kulttheaters. Etwa bis ins 4. Jh. n. Chr. wurde die Tempelanlage als solche benutzt, bevor sie im Mittelalter als Steinbruch diente. Ursprünglich hatte der Tempel, von dem heute nur noch die Grundmauern zu sehen sind, eine Größe von 32 m x 28 m. U-förmige Steinbänke mit Altären und Weihinschriften an die Schutzgottheiten von zwei Treverergauen an der Straße zum Heiligtum dienten als Versammlungsstätte des Stammes. In den Jahren 1880, 1908, 1913 und 1921 wurden an der Tempelanlage Grabungen vorgenommen, die vom Rheinischen Landesmuseum Trier initiiert wurden.
Tipp
Wandeln Sie auf den Spuren der Römer und besuchen Sie andere Höhepunkte in Trier, wie z. B. das Amphitheater, die Kaiserthermen, die Porta Nigra oder die Thermen am Viehmarkt.