Geschichte der Burgruine Schönecken
Auf einem Bergsporn über dem Nimstalin der Nähe der Gemeinde Schönecken-Wetteldorf(Kreis Bitburg-Prüm) thront die Burgruine Schönecken. Die 120 m lange Burg bestimmt von weitem das Bild durch ihre lang gezogene Wehrmauer, die von zwei Rundtürmen und einem Rechtecksturm unterbrochen wird.
Die Burg Schönecken wurde von den Grafen von Vianden, die seit 1132 die Vögte der Benediktinerabtei Prümwaren, gegründet. Sie diente zur Territoriumssicherungan der Südgrenze der Ländereien der Abtei sowie zur Sicherung der Straße nach Bitburg-Prüm und des Nimstals.
Die Gründung der Burg erfolgte zunächst ohne Zustimmung der Abtei. Man einigte sich aber nach einigen Streitereien 1280 auf einen Vergleich, nachdem Heinrich von Vianden die Burg erobert hatte und dort seine eigene Seitenlinie gründete. Nach dem Aussterben der Burgeigentümer gelangte Schönecken in den Besitz des Herzogtums Luxemburg. 1384 kaufte der Trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein die Burg und setzte dort einen kurtrierischen Amtmann ein.
Fortan diente Schönecken nicht mehr zum Schutz der Abtei Prüm, sondern als Stützpunkt des Trierer Erzbischofs in Auseinandersetzungen gegen sie. Nachdem die Abtei 1576 von Kurtrier einverleibt wurde, verlor die Burg ihre strategische Funktion und verfiel.
1804 wurde sie auf Abbruch verkauft und erst 1906 von Preußen restauriert. 1970 gelangte die Anlage in den Besitz des Landes Rheinland-Pfalz, das bis 1975 die Wehrtürme und die -mauern sanierte. Weitere erfolgreiche Sanierungsmaßnahmen kamen 2020 zum Abschluss.
Da die drei Türme, die heute noch drei Stockwerke hoch sind, nach innen offen sind, geht man davon aus, dass sie im 16. Jh. zusammen mit der verbindenden Mauer Teil des früheren Wohngebäudes waren. Die Rundtürme stammen entweder aus dem 13. oder frühen 14. Jh. Der Rechteckturm, der an seinen beiden Seiten mit Buckelquadern verstärkt ist, muss jüngeren Datums sein.
Quelle: Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Landesamt für Denkmalpflege, Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Koblenz 2003 (Heft 7). S. 152 f.